Heute vor einer Woche fuhren wir gerade nach Tegel zur Not-OP. Wenn wir das nicht so schnell gemacht hätten, wäre die Chance nicht klein gewesen, dass unsere geliebte Polly nie mehr laufen kann. Heute, eine Woche später, passieren nahezu unglaubliche Dinge.
"Also, stellen Sie sich darauf ein, dass es eine ganze Weile dauern wird, bis ihr Hund wieder einigermaßen gehen kann. Das braucht Zeit und viel Physiotherapie." Die Neurologin bremste am Telefon vergangenen Freitag meine Erwartungen aus, was sicherlich sehr klug war. Als ich am Montag den endgültigen Entlassungsbericht und die Rücküberweisung von der Klinik bekam, konnte ich das ganze Ausmaß dessen, was in ihrem Rücken passiert ist, nochmal nachlesen. Mehrere heftige Bandscheibenvorfälle, teilweise mit Austritt von Knochenmark.
"...T11/12 ggr. Vorfall sehr derben Bandscheibenmaterials nach ventral/links..."
Heute morgen: Ich komme vom Büro, wo ich gerade die ganzen Buchlieferungen vorbereite, in die Wohnung hoch und betrete die Küche. Dort steht (!) eine freudig wedelnde (!!!) Polly vor mir, geht einmal um mich herum, macht einige sehr saubere Schritte (!!!) durch die mit Rasenteppich ausgelegte Küche, dehnt sich (!!!!!!) und legt sich wieder ins Körbchen. Minuten später folgt sie Anja ins Bad, geht über die Fliesen und legt sich auf die Matte. Danach tapert sie ins Wohnzimmer und legt sich dort hin. Wir reiben uns ständig die Augen.
Gestern hatten wir den erste Physio-Termin. Die Therapeutin war auch ziemlich beeindruckt, was die kleine Polly so wenige Tage nach einer wirklich heftigen OP schon wieder alles kann. Ich kenne die "olle Kuh" ja schon seit 13 Jahren, weiß, was Terrier drauf haben aber das gerade schlägt alles. Wenn ich mit ihr raus gehe, stelle ich sie ab - dann steht sie, hält kurz inne und man sieht ihr an, wie sie denkt: "Ich will jetzt gehen, Pipi machen und dann WILL ich noch mehr gehen. Ich WILL, WILL, WILL:" Wenn ich von dieser Willenskraft nur 5 % hätte....
Übrigens: Bei dem Vorfall, man lese nochmal oben, hatte sie keinerlei Anzeichen von Schmerzen. "Knochenmark ist ausgetreten"- kann sich irgendjemand diese Schmerzen vorstellen? Terrier drücken so etwas einfach weg.
Unsere Physiotherapeutin hat uns einige Übungen gegeben, die wir und vor allem Polly artig machen. Sie verabschiedete sich gestern mit den Worten: "Dann steht ja einem Spaziergang im Schnee zu Weihnachten nichts mehr im Weg."
Ich möchte nochmal ein herzliches, tiefes Dankeschön an Euch alle sagen. Diese letzte Woche war hart, gleichwohl aber auch echt was fürs Herz mit all der Unterstützung. Ich weiß, dass diese ganze Hilfe, Aufmunterung, Anteilnahme, Unterstützung uns sehr stark gemacht hat und sicher überträgt sich sowas auch auf Polly.
Danke. Anja, Stephan und Polly
Lieber Lars. Doch - das ist glaube ich völlig normal. Ich bin da nicht anders und ich kenne sehr viele Menschen, denen es ebenso geht. Seid herzlich gegrüßt!
Hallo Stephan! Auch mir ging es wie anscheinend sehr vielen anderen Polly-Fans: Ich war ehrlich betroffen von Pollys Gesundheitszustand und meine Augen wurden beim Lesen etwas feucht. Als meine Frau mich fragte, was denn los sei, schossen mir die Tränen in die Augen. Irgendwie auch nicht mehr normal, oder?? Da wir einen very, very kurzbeinigen Jack Russelterrier haben (you now), den wir über alles lieben, ja geradezu "verehren", konnten wir nur allzu gut nachvollziehen, wie es Euch ging.... So, nu is genug Gefühlsgedusel, denn es geht der Süßen ja deutlich besser. Freut mich riesig! Beste Grüße aus der Lüneburger Heide, Lars G. (+ Skippy!)