So. Diese Woche war produktiv und die kleine Torte sieht fast schon wieder aus wie ein Segelboot.
Dieses Coronagedöns hat auch Vorteile, in meinem Falle bedeutet das Zeit. Die habe ich nämlich im Moment und konnte sie auch nutzen. Mein Ziel ist es, vor der anstehenden Geburt zu kranen. Wir wollen nämlich bei gutem Wetter das Boot mit Baby als Erholungs- und Entspannungsmöglichkeit nutzen, und sei es nur im Hafen.
Ostern habe ich nichts an Torte gemacht. Nur Samstag habe ich die Glasmatte aufs Deck laminiert. Danach war Osterpause. Ab Dienstag ging es weiter. Aus dem alten Bodenbrett, dass Bernd noch in seinem Restelager im Wasserportzentrum Alte Feuerwache rumliegen hatte, habe ich das Schott am vorderen Aufbau gesägt und eingeklebt. Früher war da ein großes Fenster drin, ich habe nun ein kleineres konzipiert, weil ich das dauerhaft dicht haben will. Sieht ein wenig aus wie eine Gefechtsstation, aber diese Hinweise und Kommentare kann man mit einem "das ist Bauhaus-Stil" kontern. Bauhaus geht immer.
Übrigens typisch: Gerade als, ich die Glasfasern auf Deck schön mit Epoxy getränkt und gerollt hatte, kam der heftigste Windstoß des Tages und hat gesammelte Werke vom Hof aufs Deck gepustet. Natürliches Antirusch!
Nach dem Einkleben waren die folgenden Tage reine Spachteltage. Mit angedicktem Epoxy habe ich die Flächen begradigt und glatt gemacht. Da Torte ein Selbstbau ist, ist das ganze Boot jedoch nicht so glatt wie ein Werftbau, was meine Arbeiten erheblich leichter machte. Denn so ganz glatt darf das alles nicht werden, wenn es homogen aussehen soll. Hat geklappt.
Was super geklappt hat, sind die Hohlkehlen, die ich ziehen musste. Da ich am Morgen, bevor ich das gemacht habe, in der Gastro-Metro einkaufen war, sah ich dort Zubehör aus der Patisserie-Abteilung. Einen Teigschaber und einen Spritzbeutel. Zum Bootsnamen Torte passt das ja perfekt. Damit sind die Kehlen wirklich super geworden und sehr gleichmäßig. Nur noch fein nachgespachtelt und fertig.
Danach wurden alle neuen Flächen und der Holzaufbau von außen zunächst mit Epoxy lackiert und am nächsten Tag mit Epifanes Mono-Urethan geprimert. Dann kam bereits der hellgraue Epifanes 1K-Lack auf die Seitenflächen und die neue Stirn. Den alten, hässlichen roten Wasserpass habe ich gleich mitgemacht. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, weil die abgeklebten Kanten sehr sauber geworden sind.
Am Samstag folgte dann Ernüchterung. Das Deck und Teile des Aufbaus sollten weiß lackiert werden. Ich hatte noch einen Gutschein von AWN und dort bereits vor Wochen weißen Deckslack statt bei Von der Linden Epifanes bestellt. Und das war offensichtlich ein Fehler. Denn dieser Lack läuft und läuft und läuft und läuft. Ich habe mit gutem Scotch-3M-Tape ordentlich abgeklebt und dennoch fand der Lack seinen Weg und lief auch über eine Stunde später noch langsam in die neuen grauen Flächen rein. Dadurch habe ich jetzt noch einen Tag mehr Arbeit, um das alles nochmal nachzuarbeiten. Gestern war ich das erste Mal richtig genervt. Fotos habe ich auch keine gemacht, weil ich sonst mein Handy weggeworfen hätte. Merke: Gutes Material ist teurer, spart aber letztlich Zeit und Geld.
Das ich dennoch frohen Mutes nach Hause fuhr, lag am Lukendeckel. Der alte war mit einem Solarpanel beklebt, was sehr alt, wenig leistungsfähig und derbe hässlich war. Außerdem wurde die Oberfläche des Lukendeckels beim ablösen des aufgeklebten Panels ziemlich ruiniert. Ich habe das alles bis auf den Rahmen rausgesägt. Bernd hatte noch einen Rest sehr dickes Acrylglas, aus dem er mir ein passendes Stück gesägt habe. Nun ist daraus ein sehr schöner Lukendeckel mit Blick auf den Himmel geworden.
Wichtig beim Kleben der Scheibe: Vorher die Klebeflächen leicht anschleifen und mit speziellem Primer vorbereiten. Dann bleibt das Sabatack-Klebezeugs dicht und fest an der Acrylscheibe.
Meine bestellten Acrylglasfenster sind offenbar nun auch auf dem Weg zu mir, so dass ich guter Hoffnung bin, diese Woche noch kranen zu können. Kleine Arbeiten kann ich ja noch machen, wenn Torte schwimmt.
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